Datenlogger im Praxiseinsatz

Thorsten Knauf, Business Development Manager Delta OHM, hat diesen Fachartikel verfasst und beschreibt am Beispiel einer medizinischen Einrichtung, typische Anwendungen und Lösungsvorschläge mit einem Datenlogger-System. Inkl. Interview mit Ralph Rulle, Inhaber des unabhängigen Handelsunternehmens Messbar – Dipl.-Ing. Ralph Rulle e.K.

 

Flexibilität und Zukunftssicherheit von Funk-Datenlogger-Systemen

Moderne Funk-Datenlogger-Systeme müssen den wechselnden und wachsenden Anforderungen des Nutzers folgen können und flexibel erweiterbar sein. Zudem sollten sie die individuellen Anforderungen und Richtlinien hinsichtlich Aufzeichnung der erfassten Daten erfüllen und Schutz vor Datenverlust garantieren. Am Beispiel einer medizinischen Einrichtung werden nachfolgend typische Anwendungen und Lösungsvorschläge mit einem Datenlogger-System beschrieben.

Die Erfassung von klimatechnischen Messgrö- ßen (CO2, Temperatur, relative Feuchte) soll helfen, die Energieeffizienz eines Gebäudes erfassen und beurteilen zu können (Betriebskosten). Aus arbeitsmedizinscher Sicht gibt es verschiedene Anforderungen wie beispielsweise Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz, Schutz vor Expositionen durch beispielsweise UVC-Strahlung bei der Sterilisation/Entkeimung, Raumluftqualität, Behaglichkeit, Differenzdrucküberwachung von Operationssä- len, etc.). Zudem soll die Überwachung von Arzneimittel-Kühlschränken (Temperatur) und Inkubatoren (Temperatur und Feuchtigkeit) eingebunden sein. Abschließend soll eine kostengünstige Nachrüstung durch einen minimalen Installationsaufwand ermöglicht werden.

Reichweite bis 300 m bei geringem Energieverbrauch

Das HD35-System von Delta OHM stellt hierfür Datenlogger zur Verfügung, die für die Erfassung von Temperatur, relative Feuchte, Druck, Beleuchtungsstärke, Bestrahlungsstärke (UV, Solarstrahlung), Raumluftqualität (CO2) und meteorologischen Messgrö- ßen wie beispielsweise Windgeschwindigkeit und Windrichtung, individuell für das jeweilige Anforderungsprofil konfiguriert werden können. Die verwendete Funkfrequenz ermöglicht Reichweiten bis zu 300 m (Freifeld) bei gleichzeitig minimalem Energieverbrauch. Die Funkstrecken können bei Bedarf mit Repeatern vergrößert werden. Der Anwender kann die batteriebetriebenen Datenlogger (Batterielebensdauer von zwei Jahren bei 30 s Aufzeichnungsintervall) schnell und kostengünstig vor Ort installieren. Datenlogger mit Universal-Eingängen (Strom-, Spannungsschnittstelle, Kontakt- oder PotentiometerEingang) erlauben die Integration weiterer Messgrößen und erhöhen die Flexibilität. Bei Über- oder Unterschreitung von Grenzwerten kommt der Alarmbehandlung eine zentrale Rolle zu. Die Alarme laufen zum einen in der Zentrale auf, zum anderen kann die Alarmierung direkt vor Ort erfolgen, zum Beispiel bei einer offenstehenden Kühlschranktür. Hierfür stehen Alarm-Module zur Verfügung, die vor Ort montiert und zur Ansteuerung von optischen oder akustischen Signaleinrichtungen genutzt werden. Zusätzlich können Alarme als SMS oder per E-Mail an das zuständige Personal weitergeleitet werden.

Datenverlust durch dreifache Sicherung ausgeschlossen

Durch die dreifache Speicherung der Daten (im Datenlogger, in der Empfangseinheit Access Point und in der Datenbank) ist der Verlust von Messdaten nahezu ausgeschlossen. In dem zuvor benannten Beispiel sollen alle Messdaten an einer zentralen Stelle außerhalb der Einrichtung auflaufen. Hierzu wird ein Access Point HD35APW verwendet, der mittels Ethernet TCP/IP oder WiFi-Verbindung an das lokale Netzwerk angeschlossen ist und die Daten in regelmäßigen Abständen an einen FTP-Server in der Firmenzentrale sendet. Dort werden die Messdaten in ein übergeordnetes Datenerfassungssystem importiert. Der Versand der Messdaten erfolgt direkt aus dem, über das lokale Netzwerk angebundenen Access Point. Software-Optionen, bsw. zur Erfüllung der Anforderungen nach 21 CFR Part 11 sind optional verfügbar und unterstützen den Betreiber die an ihn gestellten Qualitätsansprüche gewährleisten zu können.